Schweizer-Wasser-Prozess (SWP)
Die industrielle Entkoffeinierung wurde erstmals 1905 durch »Kaffee HAG« möglich. Heute gibt es mehrere Verfahren, um grünen Kaffeebohnen das Koffein zu entziehen. JURA verwendet das Ende der 1970er Jahre von der Swiss Water Decaffeinated Coffee Company entwickelte chemiefreie Verfahren für die koffeinfreien Bohnen.
Hier werden in einem ersten Schritt Bohnen so lange mit heißem Wasser behandelt, bis das gesamte Koffein und andere feste Bestandteile herausgelöst sind. Die Bohnen dieses ersten Verfahrensschrittes werden entsorgt.
Das Wasser mit dem gelösten Koffein und anderen Kaffeebestandteilen läuft anschließend durch einen Aktivkohlefilter, welcher die Koffeinmoleküle zurückbehält. Dem nun koffeinfreien Wasser werden in einer ähnlichen Filterapparatur neue Kaffeebohnen zugegeben. Da das Wasser bereits mit gelösten Kaffeebestandteilen angereichert ist, wird diesmal nur das Koffein gelöst und die anderen geschmacksbestimmenden Inhaltsstoffe der Kaffeebohnen bleiben erhalten. Der Prozess wird solange wiederholt bis 99,9 % des Koffeins entfernt sind, denn koffeinfreier Kaffee darf maximal 0,1 % Koffein enthalten.
Die Bohnen werden anschließend getrocknet und sollen so einen großen Teil ihres Geschmackes und Aromas behalten. Ein Nachteil des Verfahrens sind die relativ hohen Kosten, da das mit der Aktivkohle gebundene Koffein nicht zurückgewonnen und separat weiterverkauft werden kann. Heute gibt es weltweit nur wenige Werke, die mit dem Schweizer-Wasser-Prozess arbeiten.