Nach einigen Minuten stehen wir vor dem Stockholmer Stadtschloss. Hinter diesem ehrwürdigen Gemäuer befinden sich die Arbeitsräume des Königs. Im öffentlich zugänglichen Trakt ist ein Museum untergebracht, das mit seinen wechselnden Ausstellungen sowohl Einheimische wie auch Besucher stets aufs Neue anzieht. Aktueller Publikumsmagnet ist das Kleid, in welchem Prinzessin Madeleine 2013 vor den Altar trat. Das Parlament Schwedens tagt im nördlich davon gelegenen, prunkvollen Reichstag. Majestätisch türmt sich der gigantische Bau vor seinen Besuchern auf und vereinnahmt schließlich das komplette Panorama. »Ich mag das Königshaus«, gibt Daniela unumwunden zu. »Es rettet ein Stück jahrhundertealte Tradition in die Moderne und bringt nicht zuletzt viele Touristen in die Stadt.« Ob sie dem Monarchen denn auch schon einmal begegnet sei, wollen wir wissen. »Noch besser!« Ein breites Lächeln ergreift Besitz von ihrem Gesicht. »Ich stand sogar einmal mit Königin Silvia zusammen auf der Tanzfläche. Allerdings wagte ich es nicht, sie anzusprechen.« Bestimmt hätte sich die gebürtige Deutsche aber darüber gefreut, wieder einmal ihre Muttersprache zu vernehmen.
Wir lassen die Dancing Queen in ihrem Palast zurück. Über die Norrbro-Brücke schlendern wir auf die Königliche Oper zu. Im ehemaligen Erbfürsten-Palais kommen Freunde der Oper und des Balletts ganz auf ihre Kosten. Weil die Zeit drängt, belassen wir es bei einem ehrfürchtig flüchtigen Blick von außen. »Aber morgen müsst ihr unbedingt an einer Führung durchs Haus teilnehmen«, empfiehlt Daniela. Dann schwärmt sie von den letzten Aufführungen, in denen Mats und sie waren, von der Opulenz des Hauses und dem Niveau seines Ensembles. Ihre begeisterten Schilderungen klingen nach einem echten Muss für alle Klassik-Liebhaber. Wir werweißen, ob kurzfristig Karten für einen der kommenden Abende erhältlich sein würden.
Glamour & Luxus
Auf einmal stehen wir andächtig vor einem repräsentativen Jugendstilbau, auf dessen Dach ein gigantisches Logo prangt, das unwillkürlich an ein stolzes Emblem auf dem Kühler einer Luxuskarosse mahnt. »NK steht für Nordiska Kompaniet«, schließt Daniela unsere Bildungslücke. »Das noble Kaufhaus ist quasi Stockholms Antwort auf Londons Harrods oder die Galeries Lafayette in Paris. Die Marken, denen man hier begegnet, zählen zu den Top-Brands. Wer im NK einkauft, shoppt stilbewusst und exklusiv. Ein idealer Standort für JURA also.« In der Tat treffen wir auf einen pikfeinen JURA-Verkaufspunkt, der dem Premium-Markenimage mehr als gerecht wird. »Ich liebe die gediegene Atmosphäre hier«, gesteht Daniela Gustavsson. Dann unterhält sie sich kurz mit einer Beraterin und fragt, wie die neuen JURA-Modelle bei der Kundschaft Anklang finden. »Der Kontakt mit dem Personal ist uns sehr wichtig«, erzählt sie. »Mats und ich wollen ganz nah an den Verkäufern und Kunden dran sein. Gespräche wie diese helfen uns, unsere Verkaufspunkte laufend zu perfektionieren.« Ein freundliches Lächeln zum Abschied, dann speit uns der Konsumtempel wieder aus in die Straßen und Gassen der 935 000-Seelen-Metropole.
Nordische Köstlichkeiten in Hülle und Fülle
»Eine kleine Stärkung gefällig?« Danielas Frage trifft exakt ins Schwarze. Wir nicken. Zielstrebigen Schrittes führt sie uns zum MOOD. Drinnen herrscht reges Treiben. Bunte Auslagen locken mit vielfältigen Delikatessen. Ihre Düfte vermischen sich zu einem appetitanregenden Odeur der Frische. Hier findet man alles, was das hungrige Herz, bzw. der naschfreudige Gaumen, begehrt – und noch viel mehr. Wir entscheiden uns für den Schwedenklassiker schlechthin: Smörgås. Köstlich! Dazu gönnen wir uns ein leichtes Bier aus einer der zahlreichen lokalen Mikrobrauereien. »Im MOOD trifft man sich auch gerne nach der Arbeit zu ein paar Häppchen und einer gepflegten Plauderei«, weiß Daniela. Das können wir bestens nachvollziehen. Die Atmosphäre hat etwas Entspannendes, sie lädt zum Verweilen ein. Allzulange ist uns dies jedoch nicht beschieden, denn draußen wartet eine Stadt, die weiter erkundet werden will.