Der im Labor anfallende Kaffeesatz wird in großen Boxen gesammelt. Schnell kann damit ein ganzer Container gefüllt werden. Rund alle zwei Wochen holt ein Transporter den Trester vom JURA-Gelände ab und bringt ihn zum nahe gelegenen Grüngutverwerter Stall Studer in Kappel. Die Weiterverarbeitung des Tresters geschieht regional, lange Transportwege werden bewusst vermieden.
Vom Labor aufs Feld
Der Kaffeesatz wird in der Landwirtschaft wiederverwertet: als nährstoffreicher Kompost. Angekommen beim Stall Studer, wird der Container auf einem großen Sammelplatz entleert. Dort wartet bereits eine ordentliche Ladung Grüngut auf ihren Einsatz. Denn der Trester wird erst mit anderen Materialien vermischt, bevor er am Feldrand angehäuft und dort zu Kompost verwertet wird. »Als Häckseldienst und Grüngutverwerter werden bei uns unterschiedliche Materialien angeliefert. Diese verarbeiten wir und vermischen sie mit dem Kaffeetrester«, erklärt Fabian Studer. Etwa acht bis zwölf Wochen liegt der Kompost dann am Feldrand. In dieser Zeit muss er regelmäßig gewendet werden. So gelangt genug Sauerstoff hinzu, der für die Verrottung des Materials sorgt. Zudem wird die Hygienisierung sichergestellt.
Als sich Fabian Studer mit der Wendemaschine an die Arbeit macht, dampft es gehörig. Bis zu 70 Grad warm kann es im Kompost schon mal werden. Nebst dem Sauerstoff spielt Wasser eine wichtige Rolle beim Kompostierungsprozess. Der Kompost darf weder zu nass noch zu trocken sein, weshalb er je nach Witterung mit einem Vlies zugedeckt wird.
Wenn der Kompost reif ist, wird er auf den Feldern ausgebracht. Dort funktioniert er nicht nur als klassischer Dünger, sondern als »Bodenverbesserer«, wie Fabian Studer präzisiert. »Wir verwenden den Kaffeetrester-Kompost als natürlichen Dünger auf unseren Feldern. Der Dünger soll aber nicht nur das Wachstum unterstützen, sondern dem Boden hochwertige Nährstoffe zurückgeben. Dank dem Kompost wird zudem die Humusbildung verbessert. So stellen wir eine nachhaltige und langfristig gut funktionierende Bodenfruchtbarkeit sicher. Besonders hier in der Schweiz, wo die Flächen begrenzt sind und die Böden intensiv genutzt werden, ist es sehr wichtig, die Böden nachhaltig zu bewirtschaften.«