CoffeeBreak: JURA war und ist nicht nur eine betont nachhaltige Firma, JURA steht seit jeher auch für Innovationen – sei es bei Produkten, im Vertrieb oder im Service. Warum ist es so wichtig, immer wieder neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen?
Emanuel Probst: Ganz am Anfang steht immer das Produkt. Es ist der Kern. Was führt uns dazu, etwas zu kaufen? Die Antwort ist einfach: Es muss ein ganz tolles Produkt sein, das uns begeistert. Ein Beispiel dafür ist die Lancierung des ersten Dampfbügeleisens 1955. Sie legte den Grundstein für den wirtschaftlichen Erfolg in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren. Dann die IMPRESSA 500 im Jahre 1994. Sie stellte für uns einen großen Meilenstein dar. Immer dann, wenn wir neue, innovative Produkte lancierten, führte dies zu einem Wachstumsschub in der Firma. Die kompakte E50 zum Beispiel, die Z5 als erster Vollautomat mit One-Touch-Cappuccino, oder die F90, die erste Maschine mit Internet-Verbindung, waren solche Wachstumstreiber. Und heute setzt die Z10 neue Maßstäbe mit hot & cold Kaffeespezialitäten.
CoffeeBreak: Wenn man diese Meilensteine auf einem Zeitstrahl betrachtet, fällt auf, wie die Abstände zwischen den Lancierungen immer näher zusammenrücken. Die Innovationskadenz wurde in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert. Was tut JURA, um fit für die Zukunft zu bleiben, immer schneller immer mehr innovieren zu können, und woher stammt die Inspiration für neue Produkte?
Emanuel Probst: Der Fokus liegt nicht in erster Linie darauf, immer schneller zu sein. Aber wenn man sich ganz intensiv mit einem Thema befasst, wenn man fokussiert ist, wenn man immer tiefer geht, führt das automatisch zu einer steigenden Zahl an Ideen und Produktverbesserungen. Man entdeckt immer mehr, wie man einen noch besseren Kaffee kreieren und wie man die Bedienerführung noch einfacher machen kann. Darum geht es ja letztendlich. Und natürlich beschäftigen wir uns immer mit dem Design und damit, wie man unsere Designphilosophie konsequent weiterentwickeln kann. Im nächsten Schritt ist es entscheidend, diese Zyklen zu verkürzen; dafür zu sorgen, dass man all die Innovation, die man auf den Markt bringen will, in noch kürzerer Zeit realisieren kann. Aus diesem Grund bauen wir momentan den JURA Campus, der unsere Laborkapazität mehr als verdreifachen wird. Doch nicht nur das, es geht auch darum, Prozessinnovation zu machen, sprich: Automatisierung, Telemetriedaten verfügbar machen, und es geht auch um Arbeitsplatzinnovation. All diese Themen werden wir mit dem JURA Campus realisieren.
CoffeeBreak: Den Blick in die Zukunft bezeichnest du gerne als »Wolkenschieberei«. Trotzdem sei die Frage gestattet: In welche Richtung soll sich JURA künftig weiterentwickeln?
Emanuel Probst: Ich halte nichts von Langfristplänen. Aber wenn man in die Zukunft schaut, so geht es eigentlich immer um das gleiche Thema: Es geht immer darum, noch bessere Qualität in noch kürzerer Zeit zu realisieren. Darum drehen sich all unsere Anstrengungen und Innovationen. Ziel ist es, die Qualität zu steigern und gleichzeitig die cost of doing business zu reduzieren. Das ist das ökonomische Ziel, das uns immer wieder begleitet.
CoffeeBreak: Herzlichen Dank für das Gespräch, weiterhin alles Gute, viel Erfolg und viel von diesem ansteckenden Feuer der Begeisterung, das du ins Unternehmen bringst!